NAchhaltigkeit

Drei Fragen an den Nachhaltigkeitskoordinator

Klimaschutz und Klimaanpassung stellen die Kommunen vor immense Herausforderungen. Wie versucht die Verbandsgemeinde Hachenburg diesen Aufgaben gerecht zu werden?

 Tatsächlich sind die Aufgabenfelder sehr weitläufig. Daher gilt es besonders zwei Dinge im Auge zu behalten. Wo liegen die aktuellen Gelegenheitsfenster für bürgernahe Klimaschutzmaßnahmen und wie können diese speziell für unsere Region angewendet werden? Das kann am viel diskutierten Gebäudeenergiegesetz verdeutlicht werden. Die Spielregeln beim Heizen und bei der energetischen Sanierung werden sich verändern in den nächsten Jahren, die Förderungen durch den Staat aber auch. Es wird eine wichtige Aufgabe sein, die kommunalen Liegenschaften vor dem Hintergrund dieser Kulisse zu modernisieren. Es wird aber auch darum gehen, so viel wie möglich mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Sei es zur Modernisierung von Einfamilienhäusern, zur Beteiligung von Mietern an der Energiewende, zum klimakompatiblen Heizen mit Holz oder vielem mehr. Zu diesen Themen sind bereits Bürgerinformationsveranstaltungen geplant, die zeitnah angekündigt werden.  Zusätzliche Informationen zu diesen Themen und Ergebnisse dieser Gespräche werden über die inform und weitere Pressekanäle veröffentlicht. Für nächstes Jahr ist der erste große Klimaschutztag vorgesehen, in dessen Rahmen ein Austausch zu einer ganzen Palette an klimaschutzrelevanten Themen in der Region vorgesehen ist. Hierzu kann ich bereits jetzt einladen: Am 22.06.2024 findet der Klimaschutztag am Waldbildungszentrum RLP in Hachenburg statt.

 

Was sind die weiteren Gelegenheitsfenster für Klimaschutz, die sich für die Verbandsgemeinde Hachenburg ergeben?

Hier können exemplarisch zwei von der Landesregierung Rheinland-Pfalz aufgelegte Programme benannt werden, der Kommunale Klimapakt und KIPKI (Das Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation). Die Verbandsgemeinde Hachenburg war unter den ersten fünfzig Kommunen, die den Kommunalen Klimapakt mit dem Land Rheinland-Pfalz geschlossen haben. Die VG Hachenburg bekennt sich zu den ambitionierten Klimaschutzzielen des Landes Rheinland-Pfalz und erhält im Gegenzug Beratung, wie diese erreicht werden können. Die Verwaltung nutzt diese Beratung, um viele Detailfragen zu klären, sei es beispielsweise zu der Berücksichtigung von Tier- und Artenschutz bei der Planung von Windenergieanlagen oder bei der Festlegung von Ertragsmesszahlen auf Flächen, die für Photovoltaikanlagen begutachtet werden. Bei KIPKI wird es dann konkret. Das Land Rheinland-Pfalz stellt den Kommunen Gelder nach einem Einwohnerschlüssel zur Verfügung, die dann für konkrete Projekte investiert werden können.

 

Wie werden diese KIPKI-Gelder vor Ort investiert?

Die Verbandsgemeinde Hachenburg hat sich entschieden, die Mittel in gleichen Teilen für die Bürger, für die Ortsgemeinden und für zentrale Klimaschutzmaßnahmen bereitzustellen. Für die Bürger soll Anfang 2024 ein Förderprogramm für klimafreundliche Heiztechnologie und für Stecker-Photovoltaik-Anlagen aufgelegt werden. Mit den Ortsgemeinden wird im Dialog ausgearbeitet, welche Maßnahmen vor Ort am dringlichsten sind und den besten Klimaschutzeffekt versprechen. Bei den zentralen Maßnahmen sind verschiedene Projekte angedacht. Es wird beispielsweise geprüft, ob eine Photovoltaik-Anlage sinnvoll auf das Dach des Verwaltungsgebäudes installiert werden kann. Auch Anpassungsmaßnahmen sollen nicht vergessen werden. Hitzeschutz an den Grundschulen wird eine Angelegenheit sein, die in den Vordergrund gerückt wird.